BESTANDSAUFNAHME 1999

  1. Für M.
  2. Fahrradfahrerlied
  3. Das andere Geschlecht
  4. Frauen wollen leben
  5. Erinnerungen
  6. Offenes Gesicht
  7. Drogenerfahrungen
  8. Betrachtungen
  9. Jahrtausendlied

UTA MEHL SCHREIBT IM BOOKLET DIESER PLATTE:

Der vielseitige Künstler Olaf Schubert, der als Musiker, Poet, Schauspieler, Graphiker, Journalist und auch als Mensch auf Spuren zurückschauen kann, welche wie Stigmen, wie unauslöschliche Narben das Gesicht der ausgehenden Epoche mitgepägt haben, präsentiert heute sein aktuelles Programm.

Es umfasst alte wie neue Produktionen seiner vielseitigen Schaffenskraft und hat einen Kernsatz: „Das Jahrtausend geht – Olaf Schubert bleibt!”.

In seinen Liedern scheint Schubert schamanistische Grundzüge mit schemenhaft angedeuteter Schaustellerei zu verbinden, welche er als die einzig mögliche Direktverbindung zur Volksseele sieht.

Mit der Unmittelbarkeit seiner Ausdrucksmöglichkeiten agiert Schubert an der Grenze der allgemeingültigen Realität und liefert Schnittmengen innerer Welten, deren lebendige Illustration ihm immer wieder aufs neue gelingt.

In einem Interview, das er im Vorfeld dieses Programms einem bekannten Nachrichtenmagazin gab, bezeichnet er sich selbst treffend als der Mittler zwischen Kunst und Sozialabbau. Wieder einmal ist sein unruhiger Geist Maßstab für eine Avantgarde, welche den Zusammenhang zwischen Geschichte und Zeit erkannt hat.

Doch Schubert ist einer, der eher fordert als anbietet. Wohl wissend, dass ständig darauf hingewiesen werden muss, was niemanden interessiert, macht er sich zum Chronisten eines in den letzten Zügen liegenden Erdzeitalters und damit zum Bestandteil desselben.

Für mich ist Schubert ein großer Visionär, der längst schon den Jahrtausendschritt getan hat und uns freundlich auffordert, ihm zu folgen.

Aufgenommen am 6./7. Oktober 1999 in der NATO Leipzig von Heiner.

JAHRTAUSENDLIED