ZITATE 2009

Ganz klar: Der schmächtige Mann mit dem längst aus der Mode gekommenen schrecklichen Rauten-Pullunder - noch dazu ohne Hemd - und den bemüht ordentlich angeklebten Haaren, der hat was, was die Anderen nicht haben.

Mit der Darstellung einer Ossi-Verschnitt-Nonsens-Nummer schlechthin punktete der Dresdner Kabarettist Olaf Schubert am Donnerstag im Theaterstadel. Das Publikum im rappelvollen Saal jedenfalls fand die philosophischen und selbstlosen Weltverbesserungsvorschläge des Komikers aus dem nahen Osten zum Brüllen komisch. Er pflegt die hohe Kunst des unfreiwilligen Humors, gemixt mit dem verzweifelten Versuch, durch gespielte Lässigkeit das nicht vorhandene Selbstbewusstsein zu überspielen. Da kämpft einer nicht nur mit der Sprache und anstrengend-anspruchsvollen gewaltigen Satzkonstruktionen, denen keiner mehr folgen kann, sondern auch mit sich selbst.

Zitat aus der „Schwäbische Zeitung” vom 16. Mai 2009

Olaf Schubert lieferte mit seinem Programm „Meine Kämpfe” eine witzige hintergründige Abrechnung mit dem Zeitgeist, dem Kapitalismus – und dem anderen Geschlecht.

Ja, auch politisch wird es, gegen Neonazis, den Fitnesswahn mit 90er Jahren oder die nicht mehr zu rettende Jugend. Und das so witzig, dass das Publikum im restlos ausverkauften Theater restlos begeistert ist.

Zitat aus der „Heilbronner Stimme” vom 2. April 2009

Helfen will man ihm, wenn er verzweifelt um die richtigen Wort ringt und sich dabei immer wieder im eigenen Silbensalat verfängt.

Zu komisch sind seine Wortschöpfungen, verdrehten Redewendungen und fremdartigen Fremdwörter. Wenn Schubert über Sexualität, „menstruierende Minenfelder“ und „feminöse Veranlagungen“ fachsimpelt, stellt er TV-Kollegen wie Mario Barth in den Schatten und entlarvt den ebenfalls schüchternen Johann König als blassen Klassenclown. Schuberts Mischung aus Situationskomik und kindlichen Protestliedern ist verrückt, aber durchaus tiefsinnig.

Zitat aus der „Wilhelmshavener Zeitung” vom 16. März 2009

Zwei Stunden lang rührte Olaf Schubert das Publikum zu Lachtränen.

„Meine Kämpfe“ heißt das Programm treffend. Dass das Publikum dabei vor Lachen wackelt, ist eine Frage des Timings und der Pointenführung. Und was Olaf Schubert da macht ist ganz große Kleinkunst. Hier merkt man die Tradition des sächsischen Kabaretts, das in Leipzig und Dresden von Absolutismus bis Realsozialismus so ziemlich jeder totalitären Herrschaftsform der vergangenen zwei Jahrhunderte getrotzt hat und auch der Demokratie noch Lustiges abgewinnen kann.

Zitat aus den „Harburger Anzeiger und Nachrichten” vom 16. März 2009

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